Thinktank
Thinktank
Publikationen
Umbau Neuhof
Reinach BL – CH
In Zusammenarbeit mit MET-Architects

Das Alte im Neuen: Das Ziel des Projektvorschlags ist, die Qualitäten zu erhalten und über das Neuhinzugefügte zu stärken. Der Neuhof soll weiterhin über das räumliche Angebot ein beliebter Ausflugsort für Familien bleiben und zusätzliche Wohnfläche in der Umgebung anbieten. Die ursprüngliche klare Form des Volumens, die Ordnung der Fassade und deren Farben, wie auch die Tragstruktur werden von den Entwurfsverfassern als Qualitäten erkannt. Im Außenraum wird der Körper bereinigt. Im Innenraum fügt sich die neue Raumstruktur in das bestehende Tragwerk ein und reichert den Bestand respektvoll an. Es entstehen vielfältige Räume im Zusammenspiel mit dem Alten. Die daraus geschaffene Raumordnung geht auf die Bedürfnisse des neuen Pächters ein. Der Veranstaltungsraum, der Kinderspielraum und die Gäste-WCs (IV) werden direkt vom Hof aus - welcher zum Verweilen und Spielen einlädt - und über den offenen Durchgang im Westen erschlossen. Die Räume sind miteinander verbunden, funktionieren jedoch autark und sind voneinander abtrennbar. Die Hoffassade wird über die Zugänge als öffentliche Seite definiert.


Im Obergeschoss finden bis zu 4 Wohnungen Platz- eine davon optional. An der Ostseite über die Bestandstreppe erschlossen eine 4 Zi-Whg. und die Saisonier-Wohnung. Diese ist als WG ausgebildet und kann über geringe Eingriffe in eine 4-Zi-Whg. umgenutzt werden. Die westliche Hälfte des Gebäudes bietet Platz für die 6-Zi-Whg. des Pächters und weitere Nutzfläche. Hier könnte optional eine vierte Wohnung untergebracht werden und dadurch zusätzliche Mietflächeentstehen. Die Südseite dient der Erschliessung dieser Wohnungen. Von dort aus bleibt zudem die Lagerhalle im Erdgeschoss befahrbar. Neue Treppen sind dem Bestand beigestellt und belassen ihn in seiner reinen Form. Der private Bereich wird über die Position der Treppen definiert. Jede Wohnung verfügt über einen großzügigen Ein- gangsbereich, welcher Fläche zum Ablegen der Ar- beitskleidung bietet. Die Gestaltung der Treppen legt die Tragstruktur offen und macht sie in Anlehnung an das Fachwerkhaus ablesbar und fördert die gewünschte pädagogische Wirkung.



Zur Raumbildung der Wohneinheiten werden das bestehende Tragwerk und die Leichtbaustruktur zusammengefügt. Das Neue wird in das Alte integriert und sichtbar gelassen. Die Individualräume der Hallenwohnungen sind als Universalräume ausgebildet. Über ähnliche Proportionen und über die konkrete Positionierung im Grundriss ist eine vielfältige Möblierung möglich. Funktionen wie Schlafen, Arbeiten, Hobbyraum können flexibel vom Bewohner eingeteiltwerden.



Die Sanierungsstrategie dieses Projektes und der Umgang mit dem Bestand verfolgen das einfache und wenige Bauen, welches zu Einsparungen von Zeit und Material führen und somit Baukosten- und ressourcenschonend sind. Alle Umbauten können aufgrund der Lage während des laufenden Betriebes erfolgen.
Die Eingriffe sind reversibel. Das Haus, in seinen Grundeigenschaften belassen, ist somit einfach an einen zukünftigen Gebrauch anpassbar.
Das Dachgeschoss ist Pufferraum und bietet ungedämmte Lagerräume, welche direkt von jeder Wohnung über Dachstiegen erreichbar sind. Tragstruktur, Fassade und Dach erfahren so wenige Eingriffe wie möglich. (Innendämmung Obergeschoss, Dämmung Dachboden, Austausch Fenster). Der kompakte Grundriss kommt ohne zusätzliche Öffnungen in der Fassade aus. Die Leichtbauwände weisen geringe Abmessung auf. Das gedämmte Wohngeschoss sorgt für eine ausgeglichene Energiebilanz mit geringen Wärmeverlusten im Winter und einem behaglichen Raumklima im Sommer.
